Mit dem neuen Projekt setzt sich der Verband offene Kinder- und Jugend­arbeit Kanton Bern (voja) mit 26 Mitgliedsgemein­den für die psychische und physische Unversehrtheit junger Menschen im öffentlichen Raum ein.

Ziel ist es, Präventionsarbeit zu leisten, welche mit­hilfe von konkreten Massnahmen zur Förderung eines respektvollen Umgangs miteinander und der Stär­kung der Sicherheit (Zivilcourage, Selbstvertrauen und Selbstverteidigung, Schutz vor körperlicher und psychischer Gewalt) umgesetzt wird.

Die insgesamt 12 Massnahmen wurden in Zusammenarbeit mit verschiedenen Gemeinden, einem Kernteam, diversen Fachpersonen und Jugendlichen entwickelt.

Die physische und psychische Integrität ist ein Grund­recht aller Menschen und die Wahrung ihrer Unver­sehrtheit massgebend für ein friedliches und respekt­volles Miteinander. Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene sollen sich mit ihrem Grundvertrauen in das Leben im öffentlichen Raum bewegen und sicher aufwachsen können. Bei der Kinder- und Jugendpoli­tik sind die Gemeinden die zentralen Akteurinnen. Hier findet bis ins mittlere Jugendalter das Aufwachsen statt, hier werden alle wesentlichen Kompetenzen und Ressourcen erworben und Verhaltensweisen trainiert, um erfolgreich an der Gesellschaft teilhaben zu kön­nen. Die kommunale Kinder- und Jugendpolitik zielt deshalb darauf ab, den jüngeren Generationen opti­male Bedingungen zum Aufwachsen zu bieten.

Das Projekt setzt den Fokus auf Jugendliche ab 12 Jahren und junge Erwachsene, da für sie der kom­munale öffentliche Raum als Sozialraum von grosser Bedeutung ist: einerseits als Freizeitraum, in dem sie sich ausserhalb von institutionalisierten oder privaten Räumen treffen können und ihre freie Zeit selbstver­antwortlich gestalten, andererseits als Aneignungs- und Bildungsraum, das heisst als Ort mit informellen Bildungsmöglichkeiten. Erfahrungsberichte und Be­fragungsergebnisse von Jugendlichen und jungen Er­wachsenen zeigen, dass der öffentliche Raum für sie nicht immer sicher ist. Sowohl in der eigenen Gemein­de (beispielsweise auf dem Sportplatz oder vor dem Einkaufszentrum) als auch in anderen Gemeinden (am Samstagabend im «Ausgang») oder auch, wenn sie sich zwischen den Gemeinden befinden (in Bahnhö­fen und Zügen, auf dem Heimweg von der Lehrstelle / Schule): immer wieder kommt es zu Grenzüberschrei­tungen. Dazu gehören verbale Angriffe, sexuelle An­züglichkeiten, Diskriminierung aufgrund der Herkunft aber auch rohe Gewalt.

Ziel des Projekts ist es, als Gemeinden in gemeinsa­mer Verantwortung für einen sicheren öffentlichen Raum für alle einzustehen und den Jugendlichen und jungen Erwachsenen ein unversehrtes Aufwachsen zu ermöglichen.

Die Gemeinde Muri b. Bern hat sich entschieden, an dem Projekt teilzunehmen. Es wird gemeinsam mit der Offenen Kinder- und Jugendarbeit und dem Verband offene Kinder- und Jugendarbeit Kanton Bern (voja) durchgeführt. 

Bis zu den Frühlingsferien wurden verschiedene Massnahmen im Jugendtreff umgesetzt; einerseits die Begehung, andererseits einen Workshop der Polizei zum Thema Ausgang und Messer.